Der (fotografische) Werdegang von JoAchim WinklerIch, JoAchim Winkler, möchte Euch meinen fotografischen Werdegang von 1981 bis 2000 einmal vorstellen. Auf einer Reise nach London im Jahr 1981 hat man mir meine Pocket - Kamera mit Blitz gestohlen. Die Versicherung hat 159,- DM gezahlt. Da es fest stand, dass wieder ein Fotoapparat her musste, schaute ich mich um. Und sah bei Photo Porst, ein großes Schild
Eine Spiegelreflex für 20,- DM mehr als meine Pocket, na das war doch was. Die war natürlich schnell gekauft. Montags ganz stolz meinem Arbeitskollegen das Wunderwerk gezeigt. Und was macht er, nimmt die Kamera und schraubt sie auseinander. " Oh, welch ein Schreck "! Und so kam ich an ein 3,5 / 35 Steinhell Weitwinkel ein 3 ,5 / 135 Teleobjektiv und ein 4,0 / 200 Tele plus 2 fach Konverter plus Zwischenringe. Und damit begann mein Leidensweg durch die Fotografie. Sehr schnell lernte ich die Unterschiede der Objektive und ihrer Wirkung kennen. Da meine Porst mit Arbeitsblendenmeßung bald meinen Ansprüchen nicht mehr genügte, entschied ich mich für ein neues System. CANON sollte es heißen, da all meine Freunde, oder soll ich Fotokollegen sagen, diese Marke benutzten. Na, dann kann ich mir ja dann und wann mal ein Objektiv ausleihen. Ja, und wie sieht es heute aus? Ich bin derjenige der verleiht. Die Liste meiner Kameras und Objektive würde wohl zu lang werden. Doch von 17 mm bis 500 mm gibt es kaum eine Brennweite die ich nicht habe. Mit so einer guten Kamera muss man doch gute Fotos machen, aber wie der Teufel es will, es klappte nicht. Oder waren meine Ansprüche mittlerweile zu hoch? Also, rein in den nächsten Fotokurs und wieder den nächsten, manchmal drei in einer Woche. Ich wollte es mit Gewalt lernen. Nein, lernen ist der falsche Ausdruck: Ich wollte Geheimrezepte für gute Fotos mit allen Zutaten wie Licht und Schatten, Zeit und Blende, Objektiv, Windgeschwindigkeit, Winkel, Höhe und was weiß ich. Alles was zu einem guten Foto gehört. Daß das nicht möglich ist,
merkte ich erst sehr spät. Aber dann lernte ich neu und anders. Von da an fotografierte
ich einfach, aber halt eben nur Menschen. Keine Landschaft, Bäume oder Türen.
Da kommt dann das Vertrauen,
das sich erst ganz langsam aufbaut, zwischen Modell und Fotografen zum Tragen.
Dann kam Heiko Wasser, Chefredakteur
der Dortmunder "NACHTZÄHNE"- Zeitung und sagte: "Du bist genau der
Fotograf, den wir brauchen." Ich konnte es nicht glauben. Meine Canon und ich wir
wurden gebraucht. Unsere Fotos wurden 15.000 mal gedruckt. Und das Monat für Monat. Trieb mich in Kneipen und Discotheken herum, bekam Fußballspieler wie Andy Möller, Michael Schulz, Martin Driller und Popstars wie Dieter Bohlen, Marianne Rosenberg, Drafi Deutscher oder Onkel Jürgen vor die Kamera. Ja, selbst Milli Vanille, Tina Turner, Tom Jones, Ted Herold und Gruppen wie Snap waren kein Problem für mich. Zu Rocktheater Nachtschicht, Tom Gerhard und Günna hatte ich freien Eintritt. Ich kriegte sie alle, ich schoss was das Zeug hält. Traf mich mit Ottmar Hitzfeld zum Training und Mittagessen, so ganz nebenbei, bei meinem Interview sagte "Er" zum ersten Mal öffentlich das "Er" Deutscher Meister werden will, und ich durfte die Rechnung bezahlen. Ich machte Fotoausstellungen in Kneipen und Discotheken, in Hamburg auf der Reeperbahn, in Sparkassen und Bibliotheken, bei Ärzten und in Krankenhäusern. Mein Adressenbuch wurde immer dicker, der Terminkalender war so ausgebucht, dass ich für meine Fotos keine Zeit mehr hatte. Und da liegt die Gefahr, wenn das Hobby zur Arbeit wird, macht auch die schönste Arbeit keinen Spaß mehr. Dabei wollte ich doch nur etwas Spaß mit meiner Fotografiererei haben. Also ließ ich es etwas ruhiger angehen und meldete das Zeitungsgewerbe wieder ab. Kümmerte mich um meine Familie, lehrte in Kinderferiencamps den Kids fotografieren und entwickeln. Fuhr mit meiner kleinen CANON EOS Ausrüstung in den Urlaub und kam mit nur 2 belichten Filmen wieder. Ach ja, da war doch noch was, ja genau, mir fehlte was, eine neue Herausforderung? Also wurde geguckt was es für Möglichkeiten gibt, ach ja, es gibt ja Fotoclubs. Und so kam ich in den Fotoclub der "Fotofreunde Dortmund". So, nun war ich im Fotoclub. Aber was erwartete ich davon? Ich weiß es nicht genau. Ich lernte nette Leute kennen, die alle das gleiche Hobby haben. Ob Anfänger oder Fastprofi jeder leistet seinen Betrag in Form von Erfahrungsaustausch, Beteiligung an Ausstellungen und Exkursionen. Aber es gibt da noch ein paar Träume. Träume und Wünsche, die ich verwirklichen will. Zum Beispiel die Digitalfotografie. Ich arbeite daran und hoffe ein bisschen auf Euren Beistand. Denn selbst ein alter Newton sagte: "Ich lerne noch." Und ich kann noch so viel lernen. Sagt selbst, wo kann man besser lernen als bei Freunden, die, die gleiche Leidenschaft gepackt hat, wie einen selbst. Eine Leidenschaft, die schon Sucht ist. Immer auf der Suche nach dem goldenen Schuss, immer Einsatzbereit und auf alles vorbereitet. Weiterhin gutes Licht wünscht Euch JoAchim Winkler April 1999 Sie sehen mein Werdegang bis 2000 hatte schon
einige schöne Geschichten.
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Photos & Text
by JoAchim Winkler |
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